Am Mittwoch den 4. Oktober war es endlich soweit. Wir trafen uns am Chamer Bahnhof und fuhren – zuerst mit dem Schienenersatzverkehr, ab Schwandorf dann mit der Bahn nach Regensburg.
Nach unserem Fußmarsch zur Jugendherberge bezogen wir unsere Zimmer und dann wartete auch schon das Mittagessen auf uns. Wir konnten zwischen Milchreis und Kartoffelgulasch wählen, wobei der ein oder andere auch mit dem reichlich gedeckten Salatbuffet mehr als zufrieden war. Im Anschluss marschieren wir dann mit unserem Stadtführer Uwe in die Altstadt.
Vor 2000 Jahren gründeten die Römer das Lager Castra Regina. Von diesem Legionärslager sind immer noch Überreste in der Stadt zu sehen. Wir erfuhren wie die Legionäre kämpften, lebten und ihre „Geschäfte verrichteten“ (Übrigens: wenn ihr noch nicht wusstet, woher dieses Sprichwort kommt, könnt ihr ja mal bei den Viertklässlern nachfragen).
Weil wir uns ja jetzt schon ganz gut auskannten, schauten wir uns mit Stadtplänen bewaffnet, den restlichen Nachmittag noch alleine in Regensburg um.
Nach diesem langen Marsch schmeckten die Nudeln am Abend besonders gut. Nach einer gemeinsamen Pyjama-Party und ein paar Heimweh-Attacken bekamen letztendlich doch noch alle ein paar Stunden Schlaf.
Am Donnerstag nach einem reichlichen Frühstück, durften wir wieder gemeinsam mit Uwe nach römischem Vorbild bunte Mosaike gestalten. Es war ganz schön anstrengend, weil wir viel Geduld und eine ruhige Hand brauchten. Aber unsre Ergebnisse können sich sehen lassen. Jeder war mächtig stolz auf sein Kunstwerk.
Mittags gab es diesmal ein bisschen schärfere asiatische Nudeln und vegetarisches Chili.
Nach einer kurzen Mittagspause begaben wir uns erneut in Kleingruppen und mit einem Quizbogen auf die Spuren der Römer. Die Fragen forderten uns so stark heraus, dass wir nach der Hälfte abbrechen mussten und uns wieder auf den Heimweg machten. Dort wartete dann auch schon bald wieder Uwe auf uns, der uns zunächst an seine Kollegin übergab, mit der wir typisch römische Geldbeutel bastelten, die zeitgleich auch noch als Mühle-Spiel dienen. Mit Uwe durften wir dann raus in den Garten und unsere Eignung als Legionäre unter Beweis stellen. Bei dieser Probatio lernten wir römische Anweisungen aus dem Heer, wie z.B. „parate“, „state“ oder „praeparate“. Außerdem durften wir einen Parcours aus Verteidigungs- und Kraftstationen bewältigen.
Nachdem wir dann beim Tauziehen noch herausfanden, welche Hälfte der Klasse die Stärkere ist, war auch klar, wer im Anschluss die „Sklavenarbeit“ übernehmen musste ;-).
Kämpfen macht hungrig! – Also fielen die müden Legionäre schon bald über das Schnitzelbuffet her. Das Highlight des Abends stand nun plötzlich in der Tür. Frau Wittenzellner überraschte uns und verbrachte noch den restlichen Abend mit uns. Gemeinsam wanderten wir noch zur Steinernen Brücke und bestaunten Regensburg bei Nacht. Nach einer lustigen Partie Scharade fielen wir alle müde ins Bett und diese Nacht hatte auch niemand mehr Einschlafprobleme.
Kaum zu glauben wie schnell unsere drei Tage vergingen. Am Freitag hieß es dann schon Zimmer räumen und Abschied nehmen. So zogen wir unsere Koffer wieder in Richtung Bahnhof und freuten uns über die reibungslose Heimfahrt nach Cham. Dort fielen wir erschöpft aber glücklich in die Arme unserer Familienmitglieder und konnten es kaum erwarten, von unseren Erlebnissen zu erzählen.
Daniela Smola.